FH Bochum — FB 2, Bauingenieurwesen
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Grundlagen CAD - Einführung in AutoCAD LT
Grundlagen
1 Grundlagen
1.1 Einführung
AutoCAD LT ist eine vereinfachte Version des CAD-Programms AutoCAD. Während die letzten Versionen
von AutoCAD (9 bis 13) immer stärkere Schwerpunkte im 3D-Bereich („Virtueller Modellbau“) legten,
wurde der ansprechbare Funktionsumfang von AutoCAD LT weitgehend auf den 2D-Bereich („Zeichnen“)
reduziert. Einfache 3D-Funktionen sind zwar vorhanden, ihre Verwendung ist jedoch ohne weitere Hilfs-
mittel relativ umständlich. Eine für den professionellen Bereich wesentliche Einschränkung von AutoCAD
LT gegenüber den „großen“ AutoCAD-Versionen ist die fehlende Programmierbarkeit in C oder LISP.
Dagegen hat AutoCAD LT den Vorteil einer leichten Erlernbarkeit und einer gute Einbindung in die Win-
dows-Oberfläche. Ein gut aufgebautes Hilfesystem ermöglicht es auch unerfahrenen Anwendern, in kurzer
Zeit einen „Einstieg“ in das Programm zu finden.
1.2 Befehlseingabe
Wie jedes Windows-Programm läßt sich AutoCAD LT über die Menüleiste bedienen. Standardmäßig ist die
Menüleiste nur mit den wichtigsten Funktionen versehen. Erst nach der Aktivierung des Menüpunktes
„Modi — Alle Menüoptionen“ erscheinen weitere Funktionen in den Menüs.
Ein wichtiges Bedienelement der AutoCAD-LT-Oberfläche ist die Werkzeugbox. Die wichtigsten Zeich-
nungs- und Bearbeitungsbefehle finden sich hier als Icon wieder.
Ein bei Windows-Programmen ungewohntes Element ist die Befehlszeile. Hier arbeitet ein Befehlsinter-
preter (ähnlich COMMAND.COM oder QBASIC), der die Hauptschnittstelle zwischen Benutzer und Au-
toCAD ist. Alle Funktionen des Programms lassen sich über die Befehlszeile ausführen. Alle Menüs und
graphischen Bedienelemente kommunizieren mit der „CAD-Maschine
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“ über die Befehlszeile.
Die Befehlszeile arbeitet dialogorientiert. Solange notwendige Parameter eines Befehls fehlen, werden diese
von AutoCAD angefordert. Solche Parameter sind beispielsweise die Koordinaten einer Linie.
1.3 Bildschirmdarstellung
1.3.1 Zoom
Durch Zoomen kann der auf dem Bildschirm sichtbare Zeichnungsausschnitt vergrößert und verkleinert
werden. Die durch Koordinaten festgelegte, „wirkliche“ Größe der Zeichnungsobjekte wird dadurch nicht
verändert.
1.3.2 Pan
„Panning“ ist das Verschieben des sichtbaren Zeichnungsausschnitts auf dem Bildschirm. Die Koordinaten
der Zeichnungsobjekte werden dadurch nicht verändert.
1.3.3 Neuzeichnen
Die Zeichnung wird neu dargestellt. Alte Konstruktionspunkte werden entfernt und unter gelöschten Ob-
jekten verborgene Linien werden neu dargestellt.
1.3.4 Regenerieren
Die Bildschirmansicht wird neu berechnet. Eine Regenerierung wird automatisch dann durchgeführt, wenn
„Neuzeichnen“ wegen extrem großer Zoomfaktoren zu verfälschter Bildschirmdarstellung führen würde.
1.4 Zeichnungselemente
Alle Zeichnungen bestehen aus Grundelementen, die sich einzeln ändern oder löschen lassen. Diese Ele-
mente besitzen jeweils eigene Listen von Eigenschaften, die unter anderem Position, Farbe und Größe der
Zeichnungselemente bestimmen.
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Die Bezeichnung „CAD-Maschine“ soll den Programmteil definieren, der für alle Änderungen der eigentlichen
Zeichnung zuständig ist. AutoCAD besteht aus drei großen Teilen: Benutzeroberfläche, CAD-Maschine und Ausgabe-
module. Letztere kümmern sich um die Bildschirm,- Drucker- und Plotterausgabe.