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Wie man die Fenster-Buttons in Ubuntu Linux wieder von links nach rechts bekommt

Das neue Ubuntu Linux 10.04 (Lucid Lynx) bringt einige Umgestaltungen der Benutzeroberfläche mit sich. Insgesamt ist der neue Desktop sehr aufgeräumt und ansprechend, doch zwei Dinge gefallen mir nicht. Zum einen die invertierten Menüs (ich bevorzuge dunkle Schrift auf hellem Hintergrund) und zum anderen der Wechsel der Window-Buttons mit den Symbolen zum Minimieren, Maximieren und Schließen eines Fensters von rechts nach links.

Der Modegag mit den invertierten Menüs (mit grauer Schrift auf schwarzem Hintergrund haben sich bereits Microsoft und Autodesk bei mir unbeliebt gemacht) lässt sich zum Glück sehr schnell wieder rückgängig machen (System – Einstellungen – Erscheinungsbild). Besonders lästig jedoch finde ich die Idee, die Icons der Fenstersteuerelemente von rechts oben nach links oben zu bewegen.

Jaaa, ich weiß, Apple macht es auch so, und man kann sich daran gewöhnen, und vielleicht stelle ich mich auch irgendwann einmal um, aber heute will ich bitteschön meine Fensterknöpfe da haben, wo ich es gewohnt bin.

Die Lösung lässt sich für beliebige Themen mit einer einzigen in ein Terminalfenster oder in die mittels Alt-F2 aufrufbare Ausführungsbox eingetippten Textzeile herbeiführen:

gconftool-2 --type string --set /apps/metacity/general/button_layout "menu:minimize,maximize,close"

Wer ein grafisches Tool zum Ändern der Icon-Ausrichtung bevorzugt, findet es mit dem gconf-editor.

Um den "Mac-Look" irgendwann mal wieder zu aktivieren, setzt man einfach wieder "close,minimize,maximize:menu" ein. Vielleicht gibt es ja demnächst mal einen einfachen Schalter, mit dem die Fensterknöpfe unkompliziert nach links oder rechts gesetzt werden können. Dann wäre es auch für diejenigen Nutzer, denen es ein wenig unheimlich ist, zauberformelartige Zeilen in unbekannte Fenster zu tippen, ein Leichtes, einmal Alternativen zu gewohnten Bedienelementvorgaben auszuprobieren.

Nachtrag (4. Mai 2010): Es sieht so aus, als sei für die endgültige Version von Lucid Lynx eine themenabhängige Regelung gefunden worden. Das Standardthema "Ambiance" sowie die beiden Themen "Radiance" und "Dust" haben die Fensterknöpfe links und die Themen "Clearlooks", "Dust Sand", "Hoher Kontrast" und "Neue Welle" verwenden die klassische Anordung. Auch die zusätzlichen Themen "Crux", "Dunst", "Glanz" und "Glider" (mein persönliches Lieblingsthema) aus dem Paket "gnome-themes" haben die Buttons zum Verkleinern, Vergrößern und Schließen des Fenster wie gewohnt auf der rechten Seite. Es freut mich sehr, dass diese pragmatische Lösung umgesetzt wurde, denn mein Vorschlag auf Ubuntu Brainstorm, genau so vorzugehen, erhielt dort vorwiegend ablehnende Stimmen.

Nachtrag (18. Januar 2012): Wer die Gnome-Shell aus Gnome 3 dem Unity-Ansatz vorzieht, hat zwar rechts oben einen Schließen-Knopf, jedoch fehlen die Standardfelder zum Minimieren und Maximieren. Dies lässt sich mit folgender Zeile erreichen:

gconftool-2 -s -t string /desktop/gnome/shell/windows/button_layout ":minimize,maximize,close"

Drei ButtonsNachtrag (19. Oktober 2012): Wieder einmal wurde das Verfahren geändert, um die Fensterknöpfe nach eigener Vorstellung anzuordnen. Ab Ubuntu Linux 12.04 führt unter Gnome 3 folgender Befehl zum Ziel:

gsettings set org.gnome.shell.overrides button-layout ':minimize,maximize,close'

Nachtrag (20. Oktober 2012): Um die drei Buttons in Ubuntu Linux 12.10 mit Unity wiederzubeleben, soll folgende Shell-Eingabe wirken:

gsettings set org.gnome.desktop.wm.preferences button-layout ':minimize,maximize,close'

Webcam Eyjafjallajökull: Archiv der Livebilder bei Picasa

Screenshot Picasa
Jeder Tag des Ausbruchs hat im Vulkan-Livecam-Archiv bei Picasa eine eigene Seite.
Die Webcams rund um den Eyfjallajökull sind gelegentlich schlecht zu erreichen. Im Island-Blog entdeckte ich den Hinweis, dass alle 10 Minuten Standbilder der beiden Vodafone-Kameras, die auf den Vulkan am Eyjafjallajökull gerichtet sind, zum Bilderdienst Picasa hochgeladen werden.

Hm, aus den gesammelten Aufnahmen der letzten Tage könnte man eigentlich wieder einen Zeitrafferfilm basteln …

Livecam Eyjafjallajökull, Katla (Kötlu)

Der Vulkan unter dem Inselberggletscher (Eyjafjallajökull) beschert uns nun schon den zweiten Tag ohne Fluglärm und einen wundervoll kondensstreifenfreien blauen Himmel. Wer sehen möchte, wie aktiv der Gletschervulkan auf Island in dieser Minute ist, kann dazu die Webseite der Wetterstation an der Dellhütte besuchen. Diese zeigt nicht nur alle aktuellen Wetterdaten an, sondern fotografiert auch minütlich neu den Eyjafjallajökull. Im Moment steht wieder eine imposante Rauchwolke über Island.

Drei weitere Webcams zeigen sogar Livevideos des Vulkanaubruchs:
Eyjafjallajökull von Valahnúk aus
Eyjafjallajökull von Hvolsvelli aus
Eyjafjallajökull von Thorolsfelli aus
Weiß eigentlich jemand, warum die Seitentitel nicht zu den URLs passen?

Der aktuelle Satellitenfilm der Aschewolke im 24-Stunden-Zeitraffer ist auf der Eumetsat-Website zu finden.

Nach Ansicht von Örvar Atli Thorgeirsson, der eine atemberaubende Fotosammlung auf Flickr mit uns teilt, kommt das dickste allerdings möglicherweise erst noch. Der Vulkan unter dem Gletscher mit dem lustigen Namen hat nämlich eine garstige Nachbarin namens Katla (Kötlu), deren Magmakammer unter dem Mýrdalsjökull sich alle 60 bis 80 Jahre in einem schweren Ausbruch entlädt. Diese Eruptionen wurden in der Vergangenheit in der Regel durch Aktivitäten ihres kleineren Partners ausgelöst. Der letzte Ausbruch der Katla war vor 92 Jahren. Das Foto von 1918 zeigt eine Aschewolke, die auch gut als Atompilz durchgehen könnte.

Auf der Website der Zivilschutzabteilung (Almannavarnadeild) der isländischen Nationalpolizei (Ríkislögreglustjórinn) gibt es einen eindrucksvollen Film im Quicktime- und WMV-Format, der die Ursachen und Folgen eines Katla-Ausbruchs anschaulich darstellt. Der Film hat zwar keine Untertitel, die PDF-Datei mit Informationen für Island-Reisende speziell zum Katla-Ausbruch enthält jedoch alles wesentliche auf deutsch.

Es gibt auch eine Livecam für Katla, diese ist südöstlich vom Mýrdalsjökull in 23 Kilometern Entfernung von Katla auf dem 300 Meter hohen Háfell stationiert und wird vom staatlichen Fernsehsender RUV betrieben. Falls schlechte Sicht herrscht, hilft ein Blick auf die ständig aktualisierte Erdbebenkarte Islands. Der Mýrdalsjökull ist der große weiße Gletscher ganz im Süden der Islandkarte.

A45: Sattelschlepper schiebt PKW quer vor sich her

Heute morgen schleifte laut Polizeibericht am Westhofener Kreuz ein niederländischer Sattelschlepper einen PKW rund 250 Meter weit quer vor sich her, bis die 41-jährige LKW-Fahrerin, die sich über das laute Hupen vor ihr wunderte, schließlich den Scirocco eines 27-jährigen Witteners an ihrer Stoßstange entdeckte. Sie hatte das Fahrzeug beim Spurwechsel übersehen. Der PKW-Fahrer, der sich auf den Beifahrersitz gerettet hatte, blieb unverletzt, wurde aber mit einem Schock ins Krankenhaus eingeliefert.

Sowas kommt öfter vor, als man denkt:

3D-Bilder selbstgemacht

Anaglyphenbrille
Anaglyphenbrille für 3D-Stereogramme aus c't 15/2009
Dass Google seine 3D-Straßenansicht im April 2010 nach nur einer Woche vorübergehend wieder eingestellt hat, war schade, denn die 3D-Fotografie ist eine interessante Sache, die man mit wenig Aufwand selbst betreiben kann. Alles, was man dazu benötigt, sind eine Digitalkamera, ein PC und eine Anaglyphenbrille. Einfache Rot-Cyan-Pappbrillen gibt es manchmal als Zeitschriftenbeilagen und mit ein bisschen Glück für rund einen Euro beim Optiker. Bessere Ausführungen mit Gläsern anstelle von Folien sind auch nicht viel teurer.

Die Software zur Erstellung von Anaglyphenbilder ist kostenlos und hört auf den Namen Gimp. Das "GNU Image Manipulation Program" erlaubt die wichtige Zerlegung eines Fotos in die Farbkomponenten Rot, Grün und Blau und das Zusammensetzen dieser Komponenten aus zwei Bildern.

Fossil
Das rechte Foto wird später zur blaugrünen Komponente des Stereobildes.
Fossil
Das linke Foto des Stereobildpaares. In dem zusammengesetzten Anaglyphenbild wird es als Rotkomponente erkennbar sein.
Um einen realistischen räumlichen Eindruck zu erzeugen, benötigt man zwei Fotos aus leicht unterschiedlicher Kameraposition. Am natürlichsten wirken die Ergebnisse, wenn die beiden Fotos mit einem seitlichen Versatz von sieben bis acht Zentimetern aufgenommen werden, was in etwas dem menschlichen Augenabstand entspricht. Ein Stativ ist hilfreich; hat man gerade keins dabei, genügt es auch, die Kamera vor die Augen zu halten und ein wenig das Gewicht zu verlagern. Beide Füße bleiben dabei auf dem Boden stehen. Bei der ersten Aufnahme konzentriert man das Körpergewicht auf dem linken Fuß und bei der zweiten Aufnahme auf dem rechten Fuß. Der Kopf bewegt sich dabei automatisch um die richtige Entfernung von links nach rechts. Dabei sollte man darauf achten, dass der Bildausschnitt der Kamera möglichst identisch bleibt. Der Kamerablitz darf nicht verwendet werden.

Als Beispiel habe ich einmal zwei Fotos von einem fossilen Ammoniten angefertigt. Das linke Bild wird später zur Rotkomponente des Anaglyphenbildes, das rechte Fotos enthält die Komponenten Grün und Blau, die sich zu Cyan ergänzen.

Gimp
So sieht der Dialog "Farben – Komponenten – Zusammensetzen" in Gimp aus, nachdem die rote Ebene des linken Fotos ausgewählt wurde,
Beide Bilder werden in Gimp geöffnet. Mit der Funktion "Farben – Komponenten – Zerlegen" werden die Bilder in die RGB-Grundfarben zerlegt. Es entstehen zwei Schwarzweißbilder mit jeweils drei Ebenen, die fast identisch aussehen. Im zweiten Bild wählen wir nun die Funktion "Farben – Komponenten – Zusammensetzen". Es werden die Namen der drei Ebenen des rechten Fotos angezeigt. Im Eintrag für die oberste Ebene wählen wir die korrespondierende Ebene des linken Fotos aus. Nach Anklicken von "ok" ist das 3D-Stereogramm fertig und kann mit einer Rot-Cyan-Anaglyphenbrille betrachtet werden.

3D-Stereogramm
Das Anaglyphenbild ist nach wenigen Minuten fertig.
Wenn die beiden Ausgangsfotos stark gegeneinander verschoben sind, sodass es dem Gehirn schwerfällt, die beiden Bildkomponenten zur Deckung zu bringen, kann die Lage der roten Ebene nachträglich noch korrigiert werden. Am einfachsten geschieht das dadurch, dass man das Anaglyphenbild wieder in einzelne Farbebenen zerlegt, die Deckkraft der roten Ebene auf 50% reduziert und diese Ebene dann solange verschiebt, bis sie sich möglichst gut mit den anderen beiden Ebenen deckt. Die Punkte der größten Übereinstimmung werden später genau in der Monitorebene liegen, die anderen Bildteile davor oder dahinter. Anschließend wird das Bild zugeschnitten (mindestens bis auf das gemeinsame Rechteck der drei Ebenen) und zuletzt werden die Komponenten wieder zusammengesetzt. Heraus kommt dann ein Bild, das in unserem Beispiel schließlich so aussieht, wie rechts. Zum Vergrößern bitte anklicken.


Nachtrag: wer häufiger stereoskopische Bilder mit Gimp zusammenstellt, findet auf gimp.org hilfreiche Skripte: http://registry.gimp.org/taxonomy/term/406