(2000) Kurzbezeichnung für das Audiokompressionsverfahren „MPEG-1 Layer 3“.
Das Wesen dieses beim Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) entwickelten Verfahrens ist die Datenreduktion nach psychoakustischen Kriterien.
Die Forschergruppe um Dr.-Ing. Karlheinz Brandenburg erreichte bei einer für die meisten Menschen unhörbaren Verschlechterung der Qualität eine Datenreduktion um 90% und mehr, indem bestimmte Informationen aus Tondateien entfernt wurden:
Etwa 20 Millisekunden vor(!) und nach lauten Einzelgeräuschen werden leise Nuancen
nicht wahrgenommen.
Leise Frequenzanteile unmittelbar neben lauten Frequenzanteilen werden nicht wahrgenommen.
Tiefe Frequenzen sind für die Stereoinformation unerheblich, so dass nicht beide Stereokanäle getrennt betrachtet werden müssen.
Es genügen ein vollständiger Summenkanal und ein Differenzkanal mit eingeschränktem Frequenzbereich („Joint Stereo Coding“).
Es gibt übrigens auch noch die Layer 1 und 2 des MPEG-1-Verfahrens.
Bei diesen wird der hörbare Frequenzbereich in 32 Abschnitte aufgeteilt, die separat bewertet werden.
Beim Verfahren „Layer 3“ werden diese Frequenzbänder noch einmal in 18 Abschnitte unterteilt.
Literatur: c't 21/1998 (Matthias Carstens: Musik kompakt)