Ideen zur Inszenierung
von Erhard Dauber
Landauf, landab Shakespeares "Sommernachtstraum". Warum dann
noch eine Inszenierung in Stockum? Erstens, weil es ein
"zauberhaftes" Stück ist und zweitens, weil es uns
Spaß gemacht hat, Shakespeare von seinen "Spinnweben" zu
befreien.
Wir, eine Truppe aus Spielern des "Stockumer Theater Vereins",
zwischen 12 und 58 Jahren alt, präsentieren den
"Sommernachtstraum" einmal anders:
- keine aufwendige Palastkulisse und kein Waldgestrüpp
einschließlich Drehbühne, sondern schlichte
weiße Stoffvorhänge, die – unterstützt
durch die Beleuchtung – mal als Säulen der Residenz,
mal als Bäume des Waldes, mal als transparente Traumschleier
eingesetzt werden.
- keine langen, kunstvollen Dialoge, die keiner – weder
Spieler noch Zuschauer – behalten kann (Shakespeare
möge uns das verzeihen), sondern verständliche,
überschaubare, lernbare Texte – auch für unsere
Youngsters.
- keine steife, ehrwürdige Hofgesellschaft zu Beginn des
Stückes, sondern ein flottes "Blinde-Kuh-Spiel", in dem es
um nichts anderes geht als um die – verzweifelte –
Suche nach Nähe und Liebe geht.
- keine anmutigen Elfen, die über Wiesen im Morgennebel
schweben, sondern aufmüpfige Blumenkinder, die nicht nur
Spaß an Protesten und Aufruhr, sondern auch am Schmusen
haben.
- kein trockenes Sprechtheater, sondern ein Spiel mit Musik von
Mendelssohn-Bartholdy, Liedern aus dem Musical "Hair" und
Tanzeinlagen der Jazz-Tanz-Gruppe des TuS Stockum.
Alles in allem ist die Inszenierung eine
Gemeinschaftsproduktion sämtlicher Teilnehmer. Jeder war
nämlich gleichzeitig Akteur und Regieassistent und konnte
Ideen zum Spiel und Textänderungswünsche einbringen.
Gemeinsam wurden die Vorschläge besprochen und entschieden
– sowohl während der Proben als auch
anschließend bei Limo und Bier. Auch wenn die beiden
Regisseure "immer das letzte Wort hatten", können sich alle,
auch die Jüngsten, in der Endfassung wiederfinden.
Das hat uns stark gemacht!
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