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Wie kann man alle Google-Fonts auf einmal herunterladen?

True Type Font Schriftproben
Googles Online-Office enthält hunderte ansprechende Schriftarten.
Google Drive (vormals Google Docs) ist eine praktische Sache. Man kann gleichzeitig mit anderen Personen an einem Text, einer Zeichnung oder einer Tabelle arbeiten, man kann weltweit auf seine aktuellen Dateien mit beliebigen Rechnern und sogar dem Smartphone zugreifen und man entdeckt früher oder später, dass das Online-Officepaket eine riesige Auswahl größtenteils sehr ansprechender Schriftarten enthält. All diese Schriftarten unterliegen einer offenen Lizenz und können von Googles Website heruntergeladen werden.

Die Fontdateien im True-Type-Format befinden sich im Google-Font-Verzeichnis auf googlecode.com. Wer mit der Kommandozeile umgehen kann, hat es nun leicht, alle 1072 TTF-Dateien aus den 540 Ordnern rekursiv herunterzuladen:

  1. wget -r -nd http://googlefontdirectory.googlecode.com/hg/ofl/ -P Googlefonts -A ttf

Wget durchsucht dabei sämtliche Unterverzeichnisse des Fontverzeichnisses auf Googles Server und lädt alle TTF-Dateien, die es dort findet, in den neuen Ordner „Googlefonts“ herunter. Nach einigen Minuten sollten sich dort über tausend True-Type-Dateien mit der Dateiendung .ttf befinden. Windows-Anwender müssen vorher vermutlich zuerst einmal das Programm Wget installieren, das unter Linux zur Standardausstattung gehört. Sie finden das Setup-Programm für Wget bei Sourceforge.

Wer sich die Arbeit mit Wget sparen will, kann auch auf das Werk von Joe Maller zurückgreifen. Dieser lädt regelmäßig den aktuellen Inhalt der Schriftartensammlung herunter, packt ihn zu einer Archivdatei zusammen und bietet diese über seine Website zum Download an.

Thunderbird-Suche mit Google statt Bing

Bei Programmen, die man seit „ewigen Zeiten“ im Einsatz hat, geschieht es gelegentlich, dass bei einem Update neue Funktionen hinzugefügt werden, die dann lange Zeit völlig unbemerkt bleiben. So erging es mir mit der Funktion „Websuche“ in Thunderbird, die dort schon seit Version 10 vorhanden ist und seitdem immer dann erscheint, wenn man einen markierten Textabschnitt mit der rechten Maustaste anklickt. Unangenehm überrascht war ich allerdings davon, dass sich nach dem Klick ein neuer Tab mit Suchergebnissen ausgerechnet aus Microsofts Suchmaschine Bing öffnete, die mir bisher nicht unbedingt durch außergewöhnlich brauchbare Ergebnisse aufgefallen ist. Eine Möglichkeit, den Suchanbieter über einen Menüpunkt in Thunderbird zu ändern, fand ich jedoch nicht. Dafür entdeckte ich im Blog von Sören Hentzschel eine Anleitung, die ich hier in leicht erweiterter Fassung wiedergebe.
Screenshot Thunderbird mit Google Search Plugin
Für die Installation zusätzlicher Suchanbieter ist ein Zwischenschritt nötig. Man muss die gewünschten Sucherweiterungen (search plugins) zuerst im Webbrowser Firefox installieren und kann sie dann mit etwas Trickserei auch für Thunderbird nutzen. Diverse Erweiterungen für die Google-Suche sind auf der Seite Mycroft Project: Google Search Plugins aufgeführt. Ich habe mich dort für das Plugin „Google Deutschland“ entschieden. Nach der Installation in Firefox kann man den kompletten Ordner „searchplugins“ aus dem Profilverzeichnis des Browsers in das Profilverzeichnis von Thunderbird kopieren. Das frisch installierte Google-Plugin taucht dort als „google-deutschland.xml“ auf. Für Thunderbird nicht benötigte Plugins, bzw. deren XML-Dateien können in der Kopie des searchplugins-Ordners wieder gelöscht werden.
Die Profilverzeichnisse von Thunderbird und Firefox findet man unter Linux in den Ordnern „~/.thunderbird“ und „~/.mozilla/firefox“. Unter Windows sind sie in den Ordnern „%APPDATA%\Thunderbird\Profiles“ und „%APPDATA%\Mozilla\Firefox\Profiles“. Die Profilverzeichnisse tragen einen zweiteiligen Namen aus einer zufälligen Ziffern- und Buchstabenkombination gefolgt von der Namenserweiterung „.default“. Es empfiehlt sich, die Anzeige versteckter Verzeichnisse zu erlauben.
Nach einem Thunderbird-Neustart kann dort unter „Einstellungen – Erweitert – Konfiguration bearbeiten“ nach „Bing“ gesucht werden und in den beiden Fundstellen browser.search.defaultenginename und browser.search.order.1 stattdessen „Google Deutschland“ eintragen. Wählt man ein anderes Search-Plugin und kennt dessen genauen Namen nicht, kann man diese aus der jeweiligen XML-Datei auslesen. Er ist dort unter dem Eintrag „os:ShortName“ zu finden.

Softwaretipp: Process Explorer

Wenn es darum geht, in den Windows-Untiefen versteckte laufende Programme zu finden, geht nichts über den Process Explorer. Der Rechner von vorhin (mit dem deaktivierten Desktop) hatte noch ein Problem. Beim Update auf das Windows-XP-Servicepack 3 blieb das Setup-Programm mit der unbeholfenen Fehlermeldung stecken: „Die Datei ntkrnlpa.exe ist geöffnet oder wird von einem anderen Prozess ausgeführt“. Im Taskmanager tauchte die Datei nicht auf und ließ sich folglich auch nicht beenden. Erst der Process Explorer fand die Datei und erlaubte es, das Handle zu schließen, so dass das Servicepack-Setup durchlaufen konnte.

Downloadadresse: http://technet.microsoft.com/de-de/sysinternals/bb896653

Wer diese Methode zu gefährlich findet, sollte die absurd komplizierte Anleitung von Microsoft zur Durchführung eines sogenannten „sauberen Neustarts“ befolgen.

Windows XP: Desktop leer, alle Icons verschwunden, kein Kontextmenü

Habe hier gerade einen Windows-XP-Rechner auf dem Tisch, dessen Anwender ein Scarewareprogramm installiert hat, das horrende Behauptungen über den Zustands des Rechners aufstellt (sinngemäß etwa „Ihre Festplatte dreht sich zu schnell, Datenverlust!“), quer über die Festplatte Dateien das Attribut „versteckt“ zuweist und den Desktop unbrauchbar macht.
Letzteres ist eine von Microsoft willentlich in Windows integrierte Option, um Rechner möglichst unbedienbar zu machen, zum Beispiel, wenn sie irgendwo als öffentliches Infoterminal aufgestellt sind und auf keinen Fall ein anderes als das gerade laufende Programm zu sehen sein soll.
Abstellen lässt sich das Verhalten über den Registrierungseditor. Im Schlüssel HKCU/Software/Microsoft/Windows/CurrentVersion/Policies/Explorer ist der DWORD-Wert NoDesktop zu finden.
Der Inhalt sollte 0 sein. Steht dort eine 1, so ist der Desktop bis auf das Hintergrundbild tot.

Lob mit Fehlern – kuriose Kommentarspamwelle

Dieses Blog wird gerade mit Lob überschüttet. Mit seltsamem Lob. Überschwängliche, aber allgemein gehaltene englischsprachige Floskeln, teilweise mit Ausdrücken aus den Sportarten Baseball und American Football versehen, werden von weltweit verteilten IP-Adressen aus als Kommentare zu beliebigen Blogeinträgen abgesendet. Als Homepage wird stets irgendeine Suchmaschine (bing, google oder yahoo) angegeben, als E-Mail-Adresse eine vermutlich irgendwo eingesammelte Fremdadresse eingesetzt. Charakteristisch ist, dass stets ein einzelnes Wort mittels eines oder mehrerer Buchstabendreher falsch geschrieben wird. Ich rate mal, dass der vermeintliche Tippfehler als Identifikationsmerkmal genutzt wird, um über Suchmaschinen schnell gefunden werden zu können. Ziel der Aktion scheint der Aufbau einer Datenbank mit Blogs zu sein, in denen sich Kommentarspam lohnt.

Bisher trudelten hier folgende Kandidaten ein:
„Lakisha“ eröffnete gestern den Reigen mit „With the bases loaded you struck us out with that aneswr!“ (aneswr statt answer). Der Rechner gehört zum „North West Learning Grid“ in Großbritannien.
Heute folgten gleich sechs Kommentare mit demselben Strickmuster: „Kaycie“ schrieb aus der Amazon-Cloud: „Touchdown! That's a rlealy cool way of putting it!“ (rlealy statt really). „Buffee“ aus Union City, Kalifornien, lobte: „Wailkng in the presence of giants here. Cool thinking all around!“ (Wailkng statt Walking). „Chianna“ schmeichelte zusammenhanglos aus Stockholm: „Thanks alot - your answer solved all my problems after several days strgugnlig“ (strgugnlig statt struggling). „Nettie“ aus Broomfield, Colorado, hinterließ „Hey, that's the geartset! So with ll this brain power AWHFY?“ (geartset statt greatest), „Lakiesha“ aus Posen in Polen ergänzte: „Now we know who the senisble one is here. Great post!“ (senisble statt sensible) und der letzte Eintrag für heute kam von „Kaed“ aus Neu-Delhi: „In awe of that awnser! Really cool!“ (awnser statt answer).

Die weltweite Verteilung der Zugriffe deutet ja darauf hin, dass da gerade ein Microsoft-Windows-Botnetz eine größere Aktion vorbereitet. Hm, was sagen denn die User Agent Strings meiner neuen „Fans“?

Lakisha: "Mozilla/5.0 (Windows; U; Windows NT 5.1; en-US; rv:1.9.0.10) Gecko/2009042316 Firefox/3.0.10"
Kaycie: "Mozilla/5.0 (Windows; U; Windows NT 5.1; en-US; rv:1.9.0.10) Gecko/2009042316 Firefox/3.0.10"
Buffee: "Mozilla/5.0 (Windows NT 5.1; U; en) Opera 8.01"
Chianna: "Mozilla/5.0 (Windows; U; Windows NT 5.1; en-US; rv:1.9.0.10) Gecko/2009042316 Firefox/3.0.10"
Nettie: "Mozilla/4.0 (compatible; MSIE 6.0; Windows NT 5.1; SV1)"
Lakiesha: "Mozilla/5.0 (Windows; U; Windows NT 5.1; en-US; rv:1.9.0.10) Gecko/2009042316 Firefox/3.0.10"
Kaed: "Mozilla/5.0 (Windows; U; Windows NT 5.1; en-US; rv:1.9.0.5) Gecko/2008120122 Firefox/3.0.5"

Na, das ist doch schon ein schönes Schema: Microsoft-Windows-XP-Rechner mit Spracheinstellung US-Englisch und veraltete Browserkennungen. Ok, her mit den nächsten Botkommentaren!

Nachtrag: Es gibt anscheinend noch viel mehr davon

Nachtrag (31. Juli): Nach einem Tag war der Spuk wieder vorbei. Seit gestern prasseln die Spamkommentare hier erneut zu Dutzenden herein.

Windows BSOD auf Nokia 5230 Smartphone

Bildschirmhintergrund 640x360 Pixel
Windows BlueScreen Hintergrund für Nokia Smartphones
Letzten September wurde Stephen Elop – hohes Tier bei der Microsoft Corporation und deren achtgrößter Einzelaktionär – zum Generaldirektor von Nokia. Eine seine ersten Amtshandlungen war es, alle Brücken zu zukunftsträchtigen Plattformen wie Android abzubrechen, MeeGo auszuhungern, Nokias eigenes Betriebssystem Symbian brutal abzuwürgen und für Nokias neue Smartphones Windows Phone 7 in Aussicht zu stellen. Da habe ich mir im letzten Sommer wohl mit dem Nokia 5230 Symbian S60v5 Smartphone ein sterbendes Pferd gekauft. Um mich ein bisschen auf die schöne neue Windows-Welt einzustimmen, bastelte ich mir nun für ein Windows-Design-Theme einen passenden Bildschirmhintergrund in 640×360 Pixeln Auflösung. Wer mag, kann ihn sich ja ebenfalls herunterladen (einfach die Vorschau rechts anklicken und dann das große Bild speichern). So sieht die Grafik auf dem Touchphone aus:

Nokia 5230, ein Symbian Smartphone S60 V5 S60 5th
Auf dem Nokia 5230 läuft kein Windows, sondern Symbian OS in der Version S60v5.


Wie man die Fenster-Buttons in Ubuntu Linux wieder von links nach rechts bekommt

Das neue Ubuntu Linux 10.04 (Lucid Lynx) bringt einige Umgestaltungen der Benutzeroberfläche mit sich. Insgesamt ist der neue Desktop sehr aufgeräumt und ansprechend, doch zwei Dinge gefallen mir nicht. Zum einen die invertierten Menüs (ich bevorzuge dunkle Schrift auf hellem Hintergrund) und zum anderen der Wechsel der Window-Buttons mit den Symbolen zum Minimieren, Maximieren und Schließen eines Fensters von rechts nach links.

Der Modegag mit den invertierten Menüs (mit grauer Schrift auf schwarzem Hintergrund haben sich bereits Microsoft und Autodesk bei mir unbeliebt gemacht) lässt sich zum Glück sehr schnell wieder rückgängig machen (System – Einstellungen – Erscheinungsbild). Besonders lästig jedoch finde ich die Idee, die Icons der Fenstersteuerelemente von rechts oben nach links oben zu bewegen.

Jaaa, ich weiß, Apple macht es auch so, und man kann sich daran gewöhnen, und vielleicht stelle ich mich auch irgendwann einmal um, aber heute will ich bitteschön meine Fensterknöpfe da haben, wo ich es gewohnt bin.

Die Lösung lässt sich für beliebige Themen mit einer einzigen in ein Terminalfenster oder in die mittels Alt-F2 aufrufbare Ausführungsbox eingetippten Textzeile herbeiführen:

gconftool-2 --type string --set /apps/metacity/general/button_layout "menu:minimize,maximize,close"

Wer ein grafisches Tool zum Ändern der Icon-Ausrichtung bevorzugt, findet es mit dem gconf-editor.

Um den "Mac-Look" irgendwann mal wieder zu aktivieren, setzt man einfach wieder "close,minimize,maximize:menu" ein. Vielleicht gibt es ja demnächst mal einen einfachen Schalter, mit dem die Fensterknöpfe unkompliziert nach links oder rechts gesetzt werden können. Dann wäre es auch für diejenigen Nutzer, denen es ein wenig unheimlich ist, zauberformelartige Zeilen in unbekannte Fenster zu tippen, ein Leichtes, einmal Alternativen zu gewohnten Bedienelementvorgaben auszuprobieren.

Nachtrag (4. Mai 2010): Es sieht so aus, als sei für die endgültige Version von Lucid Lynx eine themenabhängige Regelung gefunden worden. Das Standardthema "Ambiance" sowie die beiden Themen "Radiance" und "Dust" haben die Fensterknöpfe links und die Themen "Clearlooks", "Dust Sand", "Hoher Kontrast" und "Neue Welle" verwenden die klassische Anordung. Auch die zusätzlichen Themen "Crux", "Dunst", "Glanz" und "Glider" (mein persönliches Lieblingsthema) aus dem Paket "gnome-themes" haben die Buttons zum Verkleinern, Vergrößern und Schließen des Fenster wie gewohnt auf der rechten Seite. Es freut mich sehr, dass diese pragmatische Lösung umgesetzt wurde, denn mein Vorschlag auf Ubuntu Brainstorm, genau so vorzugehen, erhielt dort vorwiegend ablehnende Stimmen.

Nachtrag (18. Januar 2012): Wer die Gnome-Shell aus Gnome 3 dem Unity-Ansatz vorzieht, hat zwar rechts oben einen Schließen-Knopf, jedoch fehlen die Standardfelder zum Minimieren und Maximieren. Dies lässt sich mit folgender Zeile erreichen:

gconftool-2 -s -t string /desktop/gnome/shell/windows/button_layout ":minimize,maximize,close"

Drei ButtonsNachtrag (19. Oktober 2012): Wieder einmal wurde das Verfahren geändert, um die Fensterknöpfe nach eigener Vorstellung anzuordnen. Ab Ubuntu Linux 12.04 führt unter Gnome 3 folgender Befehl zum Ziel:

gsettings set org.gnome.shell.overrides button-layout ':minimize,maximize,close'

Nachtrag (20. Oktober 2012): Um die drei Buttons in Ubuntu Linux 12.10 mit Unity wiederzubeleben, soll folgende Shell-Eingabe wirken:

gsettings set org.gnome.desktop.wm.preferences button-layout ':minimize,maximize,close'

3D-Bilder selbstgemacht

Anaglyphenbrille
Anaglyphenbrille für 3D-Stereogramme aus c't 15/2009
Dass Google seine 3D-Straßenansicht im April 2010 nach nur einer Woche vorübergehend wieder eingestellt hat, war schade, denn die 3D-Fotografie ist eine interessante Sache, die man mit wenig Aufwand selbst betreiben kann. Alles, was man dazu benötigt, sind eine Digitalkamera, ein PC und eine Anaglyphenbrille. Einfache Rot-Cyan-Pappbrillen gibt es manchmal als Zeitschriftenbeilagen und mit ein bisschen Glück für rund einen Euro beim Optiker. Bessere Ausführungen mit Gläsern anstelle von Folien sind auch nicht viel teurer.

Die Software zur Erstellung von Anaglyphenbilder ist kostenlos und hört auf den Namen Gimp. Das "GNU Image Manipulation Program" erlaubt die wichtige Zerlegung eines Fotos in die Farbkomponenten Rot, Grün und Blau und das Zusammensetzen dieser Komponenten aus zwei Bildern.

Fossil
Das rechte Foto wird später zur blaugrünen Komponente des Stereobildes.
Fossil
Das linke Foto des Stereobildpaares. In dem zusammengesetzten Anaglyphenbild wird es als Rotkomponente erkennbar sein.
Um einen realistischen räumlichen Eindruck zu erzeugen, benötigt man zwei Fotos aus leicht unterschiedlicher Kameraposition. Am natürlichsten wirken die Ergebnisse, wenn die beiden Fotos mit einem seitlichen Versatz von sieben bis acht Zentimetern aufgenommen werden, was in etwas dem menschlichen Augenabstand entspricht. Ein Stativ ist hilfreich; hat man gerade keins dabei, genügt es auch, die Kamera vor die Augen zu halten und ein wenig das Gewicht zu verlagern. Beide Füße bleiben dabei auf dem Boden stehen. Bei der ersten Aufnahme konzentriert man das Körpergewicht auf dem linken Fuß und bei der zweiten Aufnahme auf dem rechten Fuß. Der Kopf bewegt sich dabei automatisch um die richtige Entfernung von links nach rechts. Dabei sollte man darauf achten, dass der Bildausschnitt der Kamera möglichst identisch bleibt. Der Kamerablitz darf nicht verwendet werden.

Als Beispiel habe ich einmal zwei Fotos von einem fossilen Ammoniten angefertigt. Das linke Bild wird später zur Rotkomponente des Anaglyphenbildes, das rechte Fotos enthält die Komponenten Grün und Blau, die sich zu Cyan ergänzen.

Gimp
So sieht der Dialog "Farben – Komponenten – Zusammensetzen" in Gimp aus, nachdem die rote Ebene des linken Fotos ausgewählt wurde,
Beide Bilder werden in Gimp geöffnet. Mit der Funktion "Farben – Komponenten – Zerlegen" werden die Bilder in die RGB-Grundfarben zerlegt. Es entstehen zwei Schwarzweißbilder mit jeweils drei Ebenen, die fast identisch aussehen. Im zweiten Bild wählen wir nun die Funktion "Farben – Komponenten – Zusammensetzen". Es werden die Namen der drei Ebenen des rechten Fotos angezeigt. Im Eintrag für die oberste Ebene wählen wir die korrespondierende Ebene des linken Fotos aus. Nach Anklicken von "ok" ist das 3D-Stereogramm fertig und kann mit einer Rot-Cyan-Anaglyphenbrille betrachtet werden.

3D-Stereogramm
Das Anaglyphenbild ist nach wenigen Minuten fertig.
Wenn die beiden Ausgangsfotos stark gegeneinander verschoben sind, sodass es dem Gehirn schwerfällt, die beiden Bildkomponenten zur Deckung zu bringen, kann die Lage der roten Ebene nachträglich noch korrigiert werden. Am einfachsten geschieht das dadurch, dass man das Anaglyphenbild wieder in einzelne Farbebenen zerlegt, die Deckkraft der roten Ebene auf 50% reduziert und diese Ebene dann solange verschiebt, bis sie sich möglichst gut mit den anderen beiden Ebenen deckt. Die Punkte der größten Übereinstimmung werden später genau in der Monitorebene liegen, die anderen Bildteile davor oder dahinter. Anschließend wird das Bild zugeschnitten (mindestens bis auf das gemeinsame Rechteck der drei Ebenen) und zuletzt werden die Komponenten wieder zusammengesetzt. Heraus kommt dann ein Bild, das in unserem Beispiel schließlich so aussieht, wie rechts. Zum Vergrößern bitte anklicken.


Nachtrag: wer häufiger stereoskopische Bilder mit Gimp zusammenstellt, findet auf gimp.org hilfreiche Skripte: http://registry.gimp.org/taxonomy/term/406

Wie man in OpenOffice Writer Fotos und Bilder drehen kann

Ich arbeite gern mit OpenOffice. Es bietet alles, was ich in einem ordentlichen Bürosoftwarepaket benötige. Mit jeder neuen Version gibt es in der Regel sinnvolle Verbesserungen. Auf manche muss man jedoch mitunter recht lange warten. Zum Beispiel darauf, dass die Tabellenkalkulation Calc nicht mehr unabwendbar versucht, alle möglichen Zahleneingaben mit Schrägstrichen oder Bindestrichen darin als Datumswerte zu interpretieren. Wenn ich "3/8" in eine Zelle eintrage, will ich dort anschließend "3/8" lesen und nicht "03.08.10" – aaargh!

Button
Rotate-Button zum Drehen von Fotos
Geduld müssen auch alle haben, die auf die einfache Behandlung von in Textdateien eingefügten Fotos warten: manchmal muss nämlich ein eingefügtes Bild nur schnell mal eben um 90° nach links oder rechts gedreht werden. Doch genau diese Funktion fehlt in der Textverarbeitung Writer, obwohl sie in den Grafikmodulen Draw und Impress vorhanden ist. Besonders kurios: auch Writer kann Fotos eigentlich völlig problemlos um jeden beliebigen Winkel drehen. Diese Bilder müssen jedoch aus Draw oder Impress stammen und dürfen nicht einfach per Drag-and-Drop oder über das Einfügen-Menü in den Text montiert worden sein. Die bisher übliche Notlösung zum Drehen von Fotos und anderen Rastergrafiken bestand deshalb darin, eine Grafik aus Writer auszuschneiden und sie kurz in Draw einzufügen, nur um sie dort gleich danach wieder auszuschneiden und sie schließlich in Writer an ihrer alten Stelle einzufügen. Nach dieser Aktion war der Button zum Drehen des Grafikobjekts aktivierbar.

Schreenshot
Drehen von eingefügten Fotos und anderen Rastergrafiken direkt in Writer – mit Thibault Vataires OpenOffice.org-Extension "WriterRotationTool"
Thibault Vataire war das zu dumm. Er schrieb kurzerhand eine Erweiterung für OpenOffice, die mit einem Klick ein eingefügtes Foto drehbar macht. Um seine OpenOffice-Extension "WriterRotationTool" nutzen zu können, muss man nur die Installationsdatei herunterladen, indem man auf der WriterRotationTool-Downloadseite auf "Get it!" klickt, und diese Datei mit dem Namen "WriterRotationTool-1.0.0.oxt" anschließend in OpenOffice über den Menüpunkt "Extras – Extensionmanager – Hinzufügen" einbinden. Nach dem Neustart des Officepaketes steht in Writer ein neuer Button bereit, der jedes zuvor angeklickte Bild mit roten Drehgriffen versieht. Hält man beim Drehen die Umschalttaste gedrückt, rastet das Bild in 15°-Schritten ein.

Ich hoffe sehr, diese praktische Funktion in OpenOffice 3.5 standardmäßig finden zu können. Wer mag, kann dafür auf den OpenOffice-Seiten seine Stimme abgeben: http://www.openoffice.org/issues/show_bug.cgi?id=3545

Grüne Idylle (HQ, HD): Free-Wallpaper-Download mit grünen Hügeln im Stil von Windows XP

Mit Windows XP zog ein charakteristischer Bildschirmhintergrund in die Büros der Welt: eine Landschaft mit grünen Hügeln vor einem weiten blauen Himmel mit einigen weißen Wolken war auf einem Wallpaper abgebildet, dessen Name in der englischen XP-Version "Bliss" und in der deutschen XP-Version "Grüne Idylle" lautete.

Grüne Hügel
Bildschirmhintergrund Grüne Hügel 1280×1024 Pixel
Zwar fühlten sich nach dem Erscheinen von Windows XP manche Kritiker durch den idyllischen Hintergrund ans Teletubbyland erinnert, doch für viele Anwender war das der schönste Bildschirmhintergrund, den Microsoft bis dahin für seine Windows-Desktops angeboten hatte.

In neueren Windows-Versionen als XP ist dieser Hintergrund gar nicht mehr enthalten. Es gibt zwar viele andere Motive, doch die grünen Hügel sind nicht mehr dabei. Das mag man bedauern, doch um ganz ehrlich zu sein: Das "Windows XP Green Hills Default Wallpaper" wäre auch mit seinen 800×600 Pixeln und der charakteristischen Farbsättigung heute gar nicht mehr Stand der Technik. Auf neueren Monitoren sieht dieses Bild vor allem unscharf aus.

Grüne Hügel
Bildschirmhintergrund Grüne Hügel 1600×1200 Pixel
Grüne Hügel
Bildschirmhintergrund Grüne Hügel 1024×768 Pixel
Kurioserweise kam ich im letzten Urlaub an zwei grünen Hügeln vorbei, die dem Windows-Wallpaper auf verblüffende Weise ähnelten. Leider war gerade keine Gelegenheit, anzuhalten, so kam ich nur zu einem Schnappschuss aus dem fahrenden Auto heraus. Dank des optischen Bildstabilisators der Canon Powershot ist das Foto trotz der Bewegung recht gut geworden.

Das führte dazu, dass mein Rechner nun, obwohl ich ein bekennender Linux-Anwender bin, seit einigen Monaten einen Desktop-Hintergrund hat, den viele Betrachter für eine farbgetreuere und schärfere Version des alten Bliss-Motivs halten.

Grüne Hügel
Bildschirmhintergrund Grüne Hügel 1920×1200 Pixel
Grüne Hügel
Bildschirmhintergrund Grüne Hügel 1680×1050 Pixel
Grüne Hügel
Bildschirmhintergrund Grüne Hügel 2560×1600 Pixel


Wer ebensolche Freude wie ich an diesem schönen ruhigen Bildschirmhintergrund hat, darf ihn sich gerne in passender Auflösung für seinen persönlichen Rechner herunterladen. Windows-AnwenderInnen dürfen ihn meinetwegen auch "downloaden".

Die Wallpaper-Downloads sind in der "Galerie" auf dieser Website in mehreren gängigen Auflösungen abgelegt. Wer andere Abmessungen benötigt (zum Beispiel fürs Notebook), möge bitte die Kommentarfunktion bemühen, ich ergänze die Desktophintergrund-Kollektion dann um weitere Größen.

Aufgenommen wurde das Foto übrigens auf Langeland in Dänemark auf dem Tranekærvej (Landstraße 305). Dank Googles Street View lässt sich die Stelle sogar exakt wiederfinden.

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