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Marvosym.ttf

Vor 20 Jahren hatte ich mal einen Symbolfont gebastelt, den ich Marvosym.ttf nannte, der Name stand für „Martin Vogels Symbolfont“. Ich brauchte damals für einige Sachtexte ein Entspricht-Zeichen, dieses war aber in keiner Truetype-Schriftart und auch nicht im WordPerfect-Formeleditor zu finden.
Später kamen noch dutzende weitere Symbole dazu und richtig populär wurde der Font, als ich ein Eurozeichen einbaute, welches zur Zeit der Währungsumstellung auf fast jedem Rechner fehlte. Irgendwann tauchte sogar ein Marvosym-Package in den Ubuntu-Repositorys auf und auch für LaTeX gibt es eine von Thomas Henlich erstellte Fassung der Symbolschriftart.

Tabelle der Symbole
Die Symbole des Fonts Marvosym.ttf.

Ich selbst verwende den Font seit Jahren nicht mehr, weil Unicode mittlerweile nahezu alle Zeichen liefert, die in Marvosym.ttf enthalten sind, und nun ist es auch an der Zeit, die Websites marvosym.de und marvosym.com mal einzustampfen. Damit der Font nicht ganz verloren geht, bleibt er hier im Blog für alle verfügbar.

Download: marvosym.zip (303 kB)

Responsive Design

Ein kleines Softwareupdate zieht manchmal ganz unerwartete Änderungen nach sich. Mein Webhoster empfahl dieser Tage dringend, von PHP 5.2 auf PHP 5.5 umzusteigen. Leider produzierte anschließend dieses Blog haufenweise Fehlermeldungen. Glücklicherweise hatten sich die Serendipity-Entwickler schon längst darum gekümmert und eine neue Version zur Verfügung gestellt. Bei der Gelegenheit entdeckte ich, dass es für Serendipity nun auch eine Layoutvorlage gibt, die den Anforderungen des sogenannten Responsive Designs entspricht. Das heißt, dass sich das Layout dynamisch an die Größe des Ausgabegerätes anpasst – bis hin zum Weglassen unpassend großer Designelemente wie zum Beispiel der Kopfgrafik.
Ein ganz großes Dankeschön daher an dieser Stelle an das Developer-Team rund um Garvin Hicking und ganz besonders an Matthias Mees und Veit Lehmann für die Styles-Template „2k11“!

Wie kann man alle Google-Fonts auf einmal herunterladen?

True Type Font Schriftproben
Googles Online-Office enthält hunderte ansprechende Schriftarten.
Google Drive (vormals Google Docs) ist eine praktische Sache. Man kann gleichzeitig mit anderen Personen an einem Text, einer Zeichnung oder einer Tabelle arbeiten, man kann weltweit auf seine aktuellen Dateien mit beliebigen Rechnern und sogar dem Smartphone zugreifen und man entdeckt früher oder später, dass das Online-Officepaket eine riesige Auswahl größtenteils sehr ansprechender Schriftarten enthält. All diese Schriftarten unterliegen einer offenen Lizenz und können von Googles Website heruntergeladen werden.

Die Fontdateien im True-Type-Format befinden sich im Google-Font-Verzeichnis auf googlecode.com. Wer mit der Kommandozeile umgehen kann, hat es nun leicht, alle 1072 TTF-Dateien aus den 540 Ordnern rekursiv herunterzuladen:

  1. wget -r -nd http://googlefontdirectory.googlecode.com/hg/ofl/ -P Googlefonts -A ttf

Wget durchsucht dabei sämtliche Unterverzeichnisse des Fontverzeichnisses auf Googles Server und lädt alle TTF-Dateien, die es dort findet, in den neuen Ordner „Googlefonts“ herunter. Nach einigen Minuten sollten sich dort über tausend True-Type-Dateien mit der Dateiendung .ttf befinden. Windows-Anwender müssen vorher vermutlich zuerst einmal das Programm Wget installieren, das unter Linux zur Standardausstattung gehört. Sie finden das Setup-Programm für Wget bei Sourceforge.

Wer sich die Arbeit mit Wget sparen will, kann auch auf das Werk von Joe Maller zurückgreifen. Dieser lädt regelmäßig den aktuellen Inhalt der Schriftartensammlung herunter, packt ihn zu einer Archivdatei zusammen und bietet diese über seine Website zum Download an.

Rhythmbox-Plugin "edit file" zum Bearbeiten von MP3- und OGG-Dateien

Im Musik-Abspielprogramm Rhythmbox fehlte mir seit jeher eine Funktion, um das gerade ausgewählte Musikstück in einen Editor zu laden. Sei es, um die Lautstärke anzupassen, aus einer Aufnahme unerwünschte Ansagen herauszuschneiden oder um einfach nur mal mit ein paar Filtern herumzuexperimentieren. Eine ausgedehnte Websuche führte mich zwar nicht zum Ziel, wohl aber zum Plugin "Open Folder" von Adolfo González Blázquez. Dieses öffnet den Ordner der gerade ausgewählten Datei mit dem Standard-Dateimanager, z.B. Nautilus. Ich musste lediglich drei Zeilen ändern, um meine lange vermisste Editierfunktion zu bekommen. Ich habe mir in dieser allerersten Version 0.1 (erschienen im Oktober 2009) die Arbeit recht einfach gemacht, indem ich gar nicht erst teste, welches der vom System als Standard vorgesehene Editor für Musikdateien ist, sondern das Plugin ruft einfach "audacity" über seinen Namen auf. Wer mag, darf gerne noch etwas an dem Programm herumfeilen.

Im Mai 2011 wurde für Rhythmbox 0.13 unter Ubuntu 11.04 (Natty Narwhal) eine winzige aber funktionsentscheidende Änderung notwendig. Anstelle von shell.get_property("selected_source") heißt es im Quelltext an einer Stelle nun shell.get_property("selected_page"). Diese Version des Plugins ist unten als rb-edit-file_0.2.zip aufgeführt. Ein großes Dankeschön an Erik Lundmark für den Hinweis auf die Fehlermeldung!

Screenshot Rhythmbox-Plugin "edit file"
Selbstverständlich ist meine Variation ebenfalls wieder Open Source.

Zur Installation unter Ubuntu Linux mit Gnome-Desktop ist lediglich der Inhalt der ZIP-Datei in den Ordner ~/.gnome2/rhythmbox/plugins/rb-edit-file zu entpacken und Rhythmbox neu zu starten. Unter "Bearbeiten – Plugins" muss dann nur noch ein Häkchen bei "Edit file" gesetzt werden. Im Kontextmenü jedes Musikstücks taucht nun der Menüpunkt "Edit file" auf.

Download
rb-edit-file_0.2.zip (Rhythmbox 0.13 ab Ubuntu 11.04 Natty Narwhal)
rb-edit-file_0.1.zip (Rhythmbox 0.12 bis Ubuntu 10.10 Maverick Meerkat)

Wie man LibreOffice 3.3 beta auf Deutsch in Ubuntu Linux 10.10 installiert

Der Name eines meiner Lieblingsprogramme scheint das Opfer einer sehr seltsam laufenden Firmenübernahme geworden zu sein. OpenOffice.org war ein Projekt, das von der Firma Sun als Hauptsponsor unterstützt wurde. In Hamburg beschäftigte Sun mehrere Entwickler, die sich um die Weiterentwicklung des freien und quellenoffenen Bürosoftwarepaketes kümmerten. Zahlreiche Freiwillige trugen weltweit zusätzlich zur Verbesserung der Software bei. Vor einiger Zeit wurde Sun von Oracle aufgekauft. Aus unterschiedlichen Gründen verließen danach mehrere bezahlte Entwickler und fast alle (zumindest habe ich den Eindruck) freiwilligen Helfer das Projekt. Um weiterarbeiten zu können, gründeten sie die Stiftung "The Document Foundation" und benannten das Programm in "LibreOffice" um, da Oracle die (durchaus legal erworbenen) Namensrechte zur Vermarktung weiternutzen will.

Lange Vorrede, kurzer Hauptteil:

Traditionell gibt es natürlich auch weiterhin Installationsanleitungen für Ubuntu Linux. Zukünftig eben nicht mehr für OpenOffice.org, sondern für seinen Nachfolger LibreOffice …

  1. LibreOffice 3.3 beta 2 herunterladen. Je nach Betriebssystemversion als rund 180 Megabyte großes Archiv mit 64-Bit- oder 32-Bit-DEB-Paketen.

  2. Nach dem Download das Archiv auspacken: in Nautilus mit der rechten Maustaste auf die Archivdatei (diese heißt als 32-Bit-Version beispielsweise LibO_3.3.0_beta2_Linux_x86_install-deb_en-US.tar.gz) klicken und "Hier entpacken" wählen.

  3. Wer keine Probleme damit hat, ein Terminalfenster zu öffnen und Verzeichnisse zu wechseln, kann zum nächsten Schritt weitergehen. Alle anderen drücken jetzt am besten gleichzeitig die Tasten Strg, Alt und T (in der Schweiz: Ctrl, Alt und T). Es öffnet sich ein Terminalfenster, das bereit ist, Shellkommandos entgegenzunehmen. Wir wechseln zuerst einmal in den Ordner "Downloads": cd Downloads. Falls die heruntergeladenen und ausgepackten Dateien nicht dort, sondern auf dem Desktop liegen, geben wir stattdessen cd Desktop ein. Nun wechseln wir noch in das Verzeichnis en-US und darin in das Verzeichnis DEBS: cd en-US/DEBS

  4. Im Verzeichnis mit den ganzen ausgepackten DEB-Dateien (…/en-US/DEBS) ein Terminalfenster öffnen und sudo dpkg -i *.deb eingeben. Die Betaversion von LibreOffice 3.3 wird dann installiert. Ein bestehendes, über den Paketmanager installiertes, OpenOffice 3.2 scheint dabei trotz entsprechender Hinweise auf der LibreOffice-Website nicht überschrieben zu werden.

  5. Den "dpgk"-Befehl kann man im Unterzeichnis "desktop-integration" noch einmal wiederholen. Damit werden die Menüeinträge unter "Anwendungen – Büro" angelegt.

  6. Um deutsche Menüs und Hilfetexte zu erhalten, ist abschließend noch das Paket "LibO_3.3.0_beta2_Linux_x86_langpack-deb_de.tar.gz" (32 Bit) beziehungsweise "LibO_3.3.0_beta2_Linux_x86-64_langpack-deb_de.tar.gz" (64 Bit) herunterzuladen und wie zuvor via "sudo dpkg …" (wiederum im Verzeichnis …/DEBS des ausgepackten Archivs) zu installieren.


Wenn alles geklappt hat, sollte sich das Programm wie folgt melden:
LibreOffice Screenshot
Das deutschsprachige Startmenü von LibreOffice 3.3 in der zweiten Betaversion.

Kommentare sind wie immer erwünscht.

3D-Bilder selbstgemacht

Anaglyphenbrille
Anaglyphenbrille für 3D-Stereogramme aus c't 15/2009
Dass Google seine 3D-Straßenansicht im April 2010 nach nur einer Woche vorübergehend wieder eingestellt hat, war schade, denn die 3D-Fotografie ist eine interessante Sache, die man mit wenig Aufwand selbst betreiben kann. Alles, was man dazu benötigt, sind eine Digitalkamera, ein PC und eine Anaglyphenbrille. Einfache Rot-Cyan-Pappbrillen gibt es manchmal als Zeitschriftenbeilagen und mit ein bisschen Glück für rund einen Euro beim Optiker. Bessere Ausführungen mit Gläsern anstelle von Folien sind auch nicht viel teurer.

Die Software zur Erstellung von Anaglyphenbilder ist kostenlos und hört auf den Namen Gimp. Das "GNU Image Manipulation Program" erlaubt die wichtige Zerlegung eines Fotos in die Farbkomponenten Rot, Grün und Blau und das Zusammensetzen dieser Komponenten aus zwei Bildern.

Fossil
Das rechte Foto wird später zur blaugrünen Komponente des Stereobildes.
Fossil
Das linke Foto des Stereobildpaares. In dem zusammengesetzten Anaglyphenbild wird es als Rotkomponente erkennbar sein.
Um einen realistischen räumlichen Eindruck zu erzeugen, benötigt man zwei Fotos aus leicht unterschiedlicher Kameraposition. Am natürlichsten wirken die Ergebnisse, wenn die beiden Fotos mit einem seitlichen Versatz von sieben bis acht Zentimetern aufgenommen werden, was in etwas dem menschlichen Augenabstand entspricht. Ein Stativ ist hilfreich; hat man gerade keins dabei, genügt es auch, die Kamera vor die Augen zu halten und ein wenig das Gewicht zu verlagern. Beide Füße bleiben dabei auf dem Boden stehen. Bei der ersten Aufnahme konzentriert man das Körpergewicht auf dem linken Fuß und bei der zweiten Aufnahme auf dem rechten Fuß. Der Kopf bewegt sich dabei automatisch um die richtige Entfernung von links nach rechts. Dabei sollte man darauf achten, dass der Bildausschnitt der Kamera möglichst identisch bleibt. Der Kamerablitz darf nicht verwendet werden.

Als Beispiel habe ich einmal zwei Fotos von einem fossilen Ammoniten angefertigt. Das linke Bild wird später zur Rotkomponente des Anaglyphenbildes, das rechte Fotos enthält die Komponenten Grün und Blau, die sich zu Cyan ergänzen.

Gimp
So sieht der Dialog "Farben – Komponenten – Zusammensetzen" in Gimp aus, nachdem die rote Ebene des linken Fotos ausgewählt wurde,
Beide Bilder werden in Gimp geöffnet. Mit der Funktion "Farben – Komponenten – Zerlegen" werden die Bilder in die RGB-Grundfarben zerlegt. Es entstehen zwei Schwarzweißbilder mit jeweils drei Ebenen, die fast identisch aussehen. Im zweiten Bild wählen wir nun die Funktion "Farben – Komponenten – Zusammensetzen". Es werden die Namen der drei Ebenen des rechten Fotos angezeigt. Im Eintrag für die oberste Ebene wählen wir die korrespondierende Ebene des linken Fotos aus. Nach Anklicken von "ok" ist das 3D-Stereogramm fertig und kann mit einer Rot-Cyan-Anaglyphenbrille betrachtet werden.

3D-Stereogramm
Das Anaglyphenbild ist nach wenigen Minuten fertig.
Wenn die beiden Ausgangsfotos stark gegeneinander verschoben sind, sodass es dem Gehirn schwerfällt, die beiden Bildkomponenten zur Deckung zu bringen, kann die Lage der roten Ebene nachträglich noch korrigiert werden. Am einfachsten geschieht das dadurch, dass man das Anaglyphenbild wieder in einzelne Farbebenen zerlegt, die Deckkraft der roten Ebene auf 50% reduziert und diese Ebene dann solange verschiebt, bis sie sich möglichst gut mit den anderen beiden Ebenen deckt. Die Punkte der größten Übereinstimmung werden später genau in der Monitorebene liegen, die anderen Bildteile davor oder dahinter. Anschließend wird das Bild zugeschnitten (mindestens bis auf das gemeinsame Rechteck der drei Ebenen) und zuletzt werden die Komponenten wieder zusammengesetzt. Heraus kommt dann ein Bild, das in unserem Beispiel schließlich so aussieht, wie rechts. Zum Vergrößern bitte anklicken.


Nachtrag: wer häufiger stereoskopische Bilder mit Gimp zusammenstellt, findet auf gimp.org hilfreiche Skripte: http://registry.gimp.org/taxonomy/term/406

Wie man in OpenOffice Writer Fotos und Bilder drehen kann

Ich arbeite gern mit OpenOffice. Es bietet alles, was ich in einem ordentlichen Bürosoftwarepaket benötige. Mit jeder neuen Version gibt es in der Regel sinnvolle Verbesserungen. Auf manche muss man jedoch mitunter recht lange warten. Zum Beispiel darauf, dass die Tabellenkalkulation Calc nicht mehr unabwendbar versucht, alle möglichen Zahleneingaben mit Schrägstrichen oder Bindestrichen darin als Datumswerte zu interpretieren. Wenn ich "3/8" in eine Zelle eintrage, will ich dort anschließend "3/8" lesen und nicht "03.08.10" – aaargh!

Button
Rotate-Button zum Drehen von Fotos
Geduld müssen auch alle haben, die auf die einfache Behandlung von in Textdateien eingefügten Fotos warten: manchmal muss nämlich ein eingefügtes Bild nur schnell mal eben um 90° nach links oder rechts gedreht werden. Doch genau diese Funktion fehlt in der Textverarbeitung Writer, obwohl sie in den Grafikmodulen Draw und Impress vorhanden ist. Besonders kurios: auch Writer kann Fotos eigentlich völlig problemlos um jeden beliebigen Winkel drehen. Diese Bilder müssen jedoch aus Draw oder Impress stammen und dürfen nicht einfach per Drag-and-Drop oder über das Einfügen-Menü in den Text montiert worden sein. Die bisher übliche Notlösung zum Drehen von Fotos und anderen Rastergrafiken bestand deshalb darin, eine Grafik aus Writer auszuschneiden und sie kurz in Draw einzufügen, nur um sie dort gleich danach wieder auszuschneiden und sie schließlich in Writer an ihrer alten Stelle einzufügen. Nach dieser Aktion war der Button zum Drehen des Grafikobjekts aktivierbar.

Schreenshot
Drehen von eingefügten Fotos und anderen Rastergrafiken direkt in Writer – mit Thibault Vataires OpenOffice.org-Extension "WriterRotationTool"
Thibault Vataire war das zu dumm. Er schrieb kurzerhand eine Erweiterung für OpenOffice, die mit einem Klick ein eingefügtes Foto drehbar macht. Um seine OpenOffice-Extension "WriterRotationTool" nutzen zu können, muss man nur die Installationsdatei herunterladen, indem man auf der WriterRotationTool-Downloadseite auf "Get it!" klickt, und diese Datei mit dem Namen "WriterRotationTool-1.0.0.oxt" anschließend in OpenOffice über den Menüpunkt "Extras – Extensionmanager – Hinzufügen" einbinden. Nach dem Neustart des Officepaketes steht in Writer ein neuer Button bereit, der jedes zuvor angeklickte Bild mit roten Drehgriffen versieht. Hält man beim Drehen die Umschalttaste gedrückt, rastet das Bild in 15°-Schritten ein.

Ich hoffe sehr, diese praktische Funktion in OpenOffice 3.5 standardmäßig finden zu können. Wer mag, kann dafür auf den OpenOffice-Seiten seine Stimme abgeben: http://www.openoffice.org/issues/show_bug.cgi?id=3545

Wie man OpenOffice 3.1 in Ubuntu 9.04 installiert (Update)

Analog zur Anleitung, OpenOffice 3.0 in Ubuntu Linux 8.10 (Intrepid Ibex) zu installieren, kann man natürlich auch OpenOffice.org 3.1 in die Paketverwaltung von Ubuntu Linux 9.04 (Jaunty Jackalope) einbinden.

Für updatewillige OpenOffice-Anwenderinnen und -Anwender hier die Anleitung in Stichworten:
  1. (Nicht zwingend notwendig, aber hilfreich): Die Schlüssel des OpenOffice.org-Scribbler-Teams verfügbar machen. Dazu im Terminal die zwei Zeilen eingeben:
    gpg --keyserver keyserver.ubuntu.com --recv 60D11217247D1CFF
    gpg --export -armor 60D11217247D1CFF | sudo apt-key add -

  2. Synaptic starten und im Menü "Einstellungen – Distribution" die Option "Immer die höchste Version bevorzugen" wählen.

  3. Im Menü "Einstellungen – Paketquellen" den Reiter "Software von Drittanbietern" aktivieren

  4. Die APT-Zeile deb http://ppa.launchpad.net/openoffice-pkgs/ubuntu jaunty main hinzufügen

  5. Die Paketlisten neu laden, alle Aktualisierungen vormerken und anwenden.
Viel Spaß mit OpenOffice.org 3.1!

Um die derzeit noch englische Menüausstattung des Programms einzudeutschen, muss das Lokalisierungspaket "openoffice.org-l10n-de" im Moment noch manuell nachinstalliert werden (das wird hoffentlich in Kürze nicht mehr nötig sein). Das Paket gibt es auf der Debian-Seite, bitte auf die richtige Versionsnummer 3.1 achten!

In genau einem Fall soll es im Anschluss an diese Aktion vorgekommen sein, dass KDE nicht mehr bootete und beim Bild mit der Weltkugel stehenblieb. Mir ist zwar nicht klar, was das mit OpenOffice zu tun hat (k3b wird in dem Zusammenhang eher als Ursache vermutet), doch wem ähnliches widerfuhr, der mag sich bitte melden, nachdem er KDE nach dieser Anleitung wieder flottgekriegt hat.

Nachtrag: Zu diesem Eintrag gibt es auch einen Nachfolger mit der Anleitung für OpenOffice 3.3 und Ubuntu 10.04.

JPEG-Kommentar mit Nautilus-Skript bearbeiten (Gnome/Ubuntu Linux)

Zu Windowszeiten war ich ein großer Fan des Bildbetrachtungsprogramms IrfanView. Ein Feature, das ich besonders mochte, war die Möglichkeit, JPEG-Fotos um einen kurzen oder bis zu 64.000 Zeichen langen Kommentartext zu ergänzen, der direkt (und unsichtbar) in der Bilddatei gespeichert wurde und dadurch alle Kopier-, Verschiebe- und sonstigen Aufräumaktionen unbeschadet überlebte. Leider ist die Unterstützung des JPEG-Kommentarfeldes in den meisten Linux-Bildbetrachtern überhaupt nicht angesagt. Manche, wie gThumb, haben zwar eine Kommentarfunktion, speichern den Text aber separat und nicht in der Bilddatei, was die Funktion für mich wertlos macht.
Zum Glück gibt es in Nautilus die Möglichkeit, das Rechtsklickmenü um eigene Skripte zu erweitern, die einfach im Ordner ~/.gnome2/nautilus-scripts/ abgelegt werden. Jetzt kann ich meine Bildkommentare bequem im Texteditor bearbeiten. Alles was benötigt wird, befindet sich im Paket "libjpeg-progs". Darin sind zwei Konsolenprogramme namens "rdjpgcom" und "wrjpgcom" enthalten, die das JPEG-Kommentarfeld lesen und schreiben können. Nun muss nur noch im Skriptverzeichnis von Nautilus eine ausführbare Textdatei angelegt werden. Diese könnte beispielsweise "JPEG-Kommentar bearbeiten" heißen und folgenden Inhalt haben:
#!/bin/bash
rdjpgcom $1>$1_comment.txt
gedit $1_comment.txt
mv $1 $1_original.jpg
wrjpgcom -replace $1_original.jpg < $1_comment.txt > $1

Dieses Grundgerüst benötigt, um richtig benutzerfreundlich zu sein, noch ein paar Abfragen. So sollte das fertige Skript zum Beispiel testen, ob der von Nautilus übergebene Dateiname "$1" überhaupt zu einer JPEG-Datei gehört oder ob der Kommentar überhaupt geändert wurde. Hinterher aufzuräumen und die beiden zwischenzeitlich angelegten Dateien mit der Originalbilddatei und dem Kommentartext wieder zu löschen, wäre auch keine schlechte Idee. In der vorliegenden Form macht das Miniskript folgendes (in Nautilus sei, um nicht zu abstrakt zu werden, die Datei "bild.jpg" ausgewählt worden): Es liest den Kommentar aus "bild.jpg" und schreibt ihn in die Datei "bild.jpg_comment.txt". Diese wird im Texteditor bearbeitet, das Bild in die Datei "bild.jpg_original.jpg" gesichert, aus dieser wird der alte Kommentar entfernt und der Rest der JPEG-Datei zusammen mit dem neuen Kommentar wieder als "bild.jpg" gespeichert.