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VZ-Netzwerke sterben langsamer

Von November auf Dezember 2011 mussten die VZ-Netzwerke laut IVW nur 7,93% Besucherückgang hinnehmen. Der Schwund scheint sich nun doch endlich zu verlangsamen, um die Zahl der Besuche vielleicht bald durch einen Bodensatz treuer VZ-Verwender zu stabilisieren. Von Dezember auf Januar verließen sogar nur noch 4,23% der Besucher die Statistik.



Update: Zahlen für Februar existieren leider nicht, weil falsch gezählt wurde. In der zweiten Aprilwoche wird es also erst wieder die nächste Aktualisierung mit den Besuchszahlen für März 2012 geben.

Update 2: Das Diagramm hat es jetzt sogar ins Zweite Deutsche Fernsehen geschafft: Der Elektrische Reporter berichtet vom Aufstieg und Niedergang von StudiVZ, eine Geschichte in drei Akten.

Update 3: Im März ging der Niedergang dann weiter:
Diagramm der VZ-Besuche

Update 4: Kann mal jemand dem Focus mitteilen, dass ich es nicht mag, wenn jemand meine Grafiken ungefragt verwendet? Ist StudiVZ in einer Woche tot?

Update 5: Ein Dankeschön an den CvD des Focus für den noch am Abend ergänzten Link und die Quellenangabe!

Update 6: 25 der letzten 70 Mitarbeiter wurden entlassen. Der Niedergang folgt in den letzten Monaten endlich der erwarteten Exponentialfunktion.
Diagramm der VZ-Besuche bis Mai 2012

Implosion eines Sozialen Netzwerks

Was im Moment bei den VZ-Netzwerken abgeht, habe ich noch nie gesehen. Seit 15 Monaten sinken die Besuchszahlen fast linear. Das heißt, der Prozentsatz der monatlichen Abwanderung steigt im Durchschnitt in jedem Monat weiter an. Normal wäre anstelle des seltsamen Bildes, dass sich aus den von der IVW veröffentlichten Besuchszahlen ableiten lässt, ein logarithmischer Verlauf, der anfangs stark abfällt und gegen Ende sanft ausklingt. Zieht man die gerade Linie bis zur x-Achse durch, ist spätestens im März Schluss mit SchülerVZ, StudiVZ und MeinVZ.

Siehe auch: FAZ – StudiVZ trocknet aus

Januar 2012: Es gibt ein Update des Diagramms mit aktuellen Zahlen.

Bielefeld: SIE wollen nicht auffliegen

Man stelle sich vor: im November startet endlich auch in Deutschland Google Street View. Tausende von Nerds stürzen sich sofort auf http://maps.google.de, tippen "BIELEFELD" ein, ziehen den Pegman auf die vermeintliche Hauptstraße und entdecken in Sekundenschnelle, dass sich an der Stelle nur ein paar Bäume und Feldwege befinden. Die Bielefeldverschwörung wäre augenblicklich aufgeflogen. Damit das nicht passiert, haben SIE jetzt eine Webseite online gestellt, in der SIE so tun, als plane die gesamte Stadt ihre eigene Verpixelung.
Was für eine kontraproduktive Aktion! Daran erkennt man doch erst recht, dass es sich bei BIELEFELD nur um ein Phantasieprodukt handeln kann. Stattdessen hätte man einfach Bilddaten einer realen Stadt verwenden können, zum Beispiel aus dem polnischen Zabrze. Welche physisch exisitierende Stadt würde sich schon vor Besuchern verbergen wollen? "Hilfe, Kundschaft! Versteckt euch, Touristen!"? Wer soll denn solche absurden Sätze wie "Die Stadt Bielefeld hat das Unternehmen Google mit Schreiben vom 1. Februar 2010 darauf hingewiesen, dass Aufnahmen der Stadt für den Dienst Google Street View generell nicht erwünscht sind." glauben? SIE stehen mit dem Rücken an der Wand.

Stadt Duisburg veröffentlicht "43 Loveparade Geheimdokumente" durch Einstweilige Verfügung

Die Stadt Duisburg veröffentlicht gerade weltweit ein Gutachten einen Zwischenbericht samt sämtlicher Anhänge zu den Vorgängen rund um die tödliche Katastrophe bei der diesjährigen Loveparade. Zur Maximierung der Verbreitung nutzt sie den bekannten Streisandeffekt.

Das funktioniert so: eine von der breiten Öffentlichkeit bisher kaum beachtete Website, die das zu veröffentlichende Material zur Verfügung stellt (43 PDF-Dateien mit Anhängen), wird durch eine Anwaltskanzlei per Einstweiliger Verfügung daran gehindert, weil das Anbieten der Anhänge angeblich gegen das Urheberrecht verstoße. Die gerichtliche Aktion führt dazu, dass die Dateien innerhalb kürzester Zeit anderenorts auftauchen, beispielsweise auf Indymedia, diversen Torrents und einer Webseite des Deutschen Journalistenverbandes.

Resultat: die PDF-Dateien werden nun als "43 Loveparade Geheimdokumente" tausendfach gelesen und weiterverbreitet.

Die Ursprungsseite xtranews.de hat jetzt einen Spendenaufruf gestartet, um die vermutlich entstehenden Kosten in Höhe von rund 7.500 Euro wieder hereinzubekommen.

Und Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland braucht wohl dringend mal einen fähigen PR-Berater, solange er noch im Amt ist.

Zum Weiterlesen:
Pottblog: Adolf Sauerland (CDU), Duisburgs Oberbürgermeister, mahnt Blog wegen der Veröffentlichung von Loveparade-Gutachten ab
Augsburger Allgemeine: Loveparade – Duisburgs OB Sauerland mahnt Blogger ab
Netzpolitik.org: Loveparade – Stadt Duisburg untersagt Blog Veröffentlichung von Dokumenten
Lawblog: Der erbärmliche Oberbürgermeister

Google Street View jetzt wieder in 3D

Kontextmenü
Auch nach dem 1. April 2010 mit 3D-Modus: Google Street View
Googles virtueller Reisebus "Street View" erlaubt eine Art 3D-Darstellung. Man benötigt dazu eine Rot-Cyan-Brille (bei mir lag noch eine Anaglyphenbrille aus c't 15/2009 herum) und erhält nach einem Rechtsklick auf die Streetview-Darstellung und Auswahl des Menüpunktes "3D mode on" eine dreidimensionale Darstellung der Straßenansichten.

Es scheint sich lediglich um eine Art Pseudo-3D-Darstellung gewöhnlicher 2D-Fotos zu handeln. Die Darstellung wirkt seltsam kulissenhaft, als seien die Fotos mit der Schere zerschnitten und die Teile in unterschiedlicher Entfernung zum Betrachter angeordnet worden. Allem Anschein nach kombiniert Google die normalen Panoramafotos der Street-View-Kamerafahrten mit den Tiefeninformationen des an Bord befindlichen Laserscanners. Aber wer weiß, vielleicht machen die Street-View-Autos ja demnächst Fahrten mit Stereokameras, um echte 3D-Ansichten realisieren zu können.

Google Maps Street View 3D
Das 3D- Männ- chen
Vom ersten bis zum siebten April 2010 war die Funktion schon einmal verfügbar. Damals konnte man das orangefarbene Männchen namens Pegman auf allen StreetView-Aufnahmen finden. Klickte man es an, setzte es seine 3D-Brille auf und die Darstellung wechselte in den Anaglyphenmodus.

Als das 3D-Männchen nach einer Woche wieder verschwand, wurde die Aktion allgemein für einen Aprilscherz gehalten. Tatsächlich wanderte die Funktion lediglich ins Kontextmenü.
Mit Polfilterbrillen aus dem Kino ist der 3D-Effekt nicht zu sehen. Auch Rot-Blau-Brillen oder Rot-Grün-Brillen sind ungeeignet. Es muss schon eine Rot-Cyan-Brille sein.

3D-Anaglyphenbilder kann man übrigens ganz leicht selbst machen. Man benötigt dazu eine beliebige Digitalkamera und ein kostenloses Bildbearbeitungsprogramm. Hier ist die Anleitung: 3D-Bilder selbstgemacht

Twittern bei 27.278 km/h

NASA-Astronaut Mike Massimino schickt per Twitter kurze Statusmeldungen zu seiner Arbeit am Hubble Weltraumteleskop und seinen Erlebnissen im Weltall zur Erde. Über 316.000 Followers warten auf die nächste Zeile aus 576 Kilometern Höhe.
From orbit: At the end of my spacewalk, I had time to just look at the Earth, the most awesome sight my eyes have seen, undescribable

Die aktuelle Geschwindigkeit des Teleskops erfährt man übrigens bei Wolfram Alpha.

IT, Kompetenz und das NRW-Schulministerium

Die Vorliebe des Schulministeriums für Microsoft-Produkte macht's möglich: Eine VBScript-Fehlermeldung sieht man selten auf professionell betriebenen Webservern.
Besuche auf den Internetseiten des NRW-Schulministeriums sind immer wieder ein Erlebnis. Nachdem ich mich dort schon vor einiger Zeit über die putzige Idee wundern durfte, Stellenanzeigen vor Google zu verstecken, taten sich heute auf der Suche nach den sogenannten "Kompetenzteams" ganz neue Abgründe auf. Das Schulministerium nutzt offensichtlich einen Microsoft-Webserver, dessen Software in Visual-Basic-Scripten(!) verfasst ist.
Microsoft VBScript runtime error '800a01c2'
Wrong number of arguments or invalid property assignment: 'ShowMember'
F:\WCM\CHANNELS\WWW.KOMPETENZTEAMS.SCHULMINISTERIUM.NRW.DE\NRW+KARTE+DER+TEAMS\STADT+DORTMUND\..\..\..\..\..\..\app\kteam\KteamInfo.asp, line 635

Gefunden auf http://www.kompetenzteams.schulministerium.nrw.de/nrw+karte+der+teams/stadt+dortmund/wir.asp

Ich muss aber sagen, dass die IT-Belegschaft im Ministerium es wahrhaftig nicht leicht hat. Wenn ich meine Webprojekte nicht in PHP programmieren und dazu die freigiebige Hilfe der Entwicklergemeinschaft nutzen dürfte, sondern auf solche Meisterwerke wie die Microsoft-Online-Hilfe zurückgreifen müsste, bestünde bei mir akute Hirnimplosionsgefahr: http://support.microsoft.com/kb/305463

Neuromancer von William Gibson als Hörspiel im WDR-Radio 1LIVE

Am 3. Juli 2008 sendet der WDR ab 23:00 Uhr auf 1LIVE den ersten Teil des vierteiligen Hörspiels nach dem Roman Neuromancer von William Gibson. Neuromancer ist ein düsterer Cyberspace-Roman im Stile von "Blade Runner", dessen Motive auch in Filmen wie "Matrix" aufgegriffen wurden.

Die Folgen werden jeweils Donnerstags (3., 10., 17. und 24. Juli 2008) von 23:00 Uhr bis 24:00 Uhr gesendet.

Gefunden auf schattenblick.de

Aus den Presseinformationen des WDR:

Neuromancer
Von William Gibson
Aus dem Englischen von Reinhard Heinz und Peter Robert
Bearbeitung und Regie Alfred Behrens
Produktion RB/WDR 2003

Die Welt in einer korrupten, technikdominierten Zukunft. Case, ehemals begehrter Hacker und Cyberfreak, fristet auf den düsteren Straßen der High-Tech-Unterwelt sein Dasein. Früher vernetzte er sein protoplastisches Nervenimplantat mit fremden Computerplatinen und knackte verschlüsselte Nachrichten aus dem Internet für alle, die sich seine Fähigkeiten leisten konnten. Doch er betrog seine Auftraggeber, die sich dafür brutal an ihm rächten. Seitdem ist sein Nervensystem dauerhaft geschädigt, so dass es ihm körperlich nicht mehr möglich ist, sich ins World Wide Web einzuloggen. Eine finstere Gesellschaft bietet ihm schließlich eine zweite Chance, und plötzlich ist er wieder drin im Cyberspace und dealt mit ganz heißer Ware. Aus der Gosse der hochtechnisierten Megametropole betritt er eine Welt multinationaler Intrigen. Zu spät erkennt Case, dass er in die Kontrolle von „Neuromancer“ geraten ist, einer weitreichenden künstlichen Intelligenz. Diese Cyborgs scheinen einen ganz eigenen Plan zu verfolgen. Für Case beginnt ein virtueller Wahnsinn.

Mit „Neuromancer“ von 1984 fing alles an. William Gibson präsentierte der Welt den Cyberspace und erschuf die Matrix. Seitdem kommen weder die Science-Fiction noch die Realität ohne sie aus. „Die Zukunft ist schon hier, sie ist bloß noch nicht gleichmäßig verteilt ...“

William Gibson, Jahrgang 1948, gilt als Kultautor der Sci-Fi Szene. Er ist der Begründer des „Cyberpunks“, eines Subgenres der Science-Fiction. Von den Kritikern anfangs als spröde und unverständlich verachtet, wurde er zum Sprachrohr einer technisch orientierten Generation. In seinen letzten Romanen geht es Gibson jedoch mehr um zeitgenössische Gesellschaftsanalyse als um Science-Fiction ­ zuletzt in „Spook Country“ (2007).

Mit Matthias Scherwenikas, Jarreth Merz, Marion von Stengel, Boris Aljinovic, Alexander Radszun u.v.a.

Redaktion Isabel Platthaus/Natalie Szallies

Das Hörspiel ist als CD-Edition auch im Buchhandel erhältlich. Hier eine Rezension von Marcel Dykiert für X-Zine.de

Selbst unter Windows lässt sich der Radiorekorder nicht immer installieren. Es muss unbedingt Vista oder XP sein!
Unter Linux lässt sich das Programm dem ersten Anschein nach überhaupt nicht installieren. Bekomme ich jetzt einen Teil der von mir bezahlten und für diesen Unfug verschleuderten GEZ-Gebühren zurück?
Nachtrag: Wenn es einen Preis für softwaretechnische Schildbürgerstreiche gibt, sollte der WDR dringend seine Software "WDR Radiorekorder" einreichen. Er hätte meiner Ansicht nach beste Siegchancen. Man muss sich dieses Programm wirklich einmal ansehen! Um die MP3-Datei einer Radiosendung zu erhalten, genügt es nicht, sie von den WDR-Seiten herunterzuladen oder meinetwegen auch seine E-Mail-Adresse dort anzugeben, damit man die von den bereits bezahlten GEZ-Gebühren produzierte Sendung zugeschickt bekommt, nein, man muss ein Microsoft-Windows-Programm (aber bitte nur unter Microsoft Windows Vista oder Microsoft Windows XP!) herunterladen und installieren, die Sendung auswählen, den Rechner laufen lassen (im Falle von Neuromancer die ganze Nacht beziehungsweise den ganzen Sommerurlaub hindurch) und wenn alles klappt, findet man dann anschließend die MP3-Datei der Sendung auf der Festplatte. Gehts noch? Wer denkt sich so eine Konstruktion aus? Übrigens installiert das Programm zur Krönung des ganzen noch ungefragt einen anscheinend nicht abschaltbaren Windows-Serverdienst, um dem ganzen Netzwerk, in dem sich der Rechner befindet, Daten zur Verfügung zu stellen.